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Vier Männer schwer verletzt: Täterbeschreibung, Tatablauf, Opfer – das ist über die blutige Fitnessstudio-Attacke in Duisburg bekannt

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Es gibt eine Täterbeschreibung – die Polizei sucht nach der blutigen Attacke in einem Duisburger Fitnessstudio nach einem etwa 30 Jahre alten Mann. Das ist über die Tat bekannt.

Drei Schwerverletzte und ein Mann ringt noch mit dem Leben – das ist die blutige Bilanz eines Angriffs in einem Duisburger Fitnessstudio am späten Dienstagnachmittag. Der Täter ist auch am Tag nach der Tat noch auf der Flucht, die Polizei veröffentlichte eine Beschreibung des Mannes. In der Ruhrgebietsstadt gingen die Ermittlungen auch am Mittwoch weiter. Das ist bisher bekannt – über den Tatablauf, die Opfer und den Täter:

Was ist in Duisburg passiert?

Die ersten Notrufe gingen gegen 17.40 Uhr bei der Polizei ein Duisburg ein. Im John-Reed-Fitnessstudio in der Altstadt gegenüber vom Rathaus habe mindestens eine Person mehrere Menschen mit einem langen Messer, möglicherweise einer Machete, verletzt, berichteten die Anrufer. Medienberichten zufolge nach ereignete sich die Tat in einer Umkleidekabine. Die Polizei löste nach den Notrufen Amokalarm aus, Spezialkräfte und etliche Streifenwagen rasten in die Altstadt. Wie in solchen Fällen vorgesehen, übernahm das Polizeipräsidium Essen die Leitung des Einsatzes.

Schwer bewaffnete Beamte durchkämmten und sicherten das Geschäftshaus in der Schwanenstraße. “Die Situation ist aktuell noch unübersichtlich”, teilte die Polizei mit. “Wir bitten die Bevölkerung den Bereich um die Schwanenstraße großräumig zu meiden.” Vier Verletzte wurden von Rettungskräften versorgt. Parallel begann die Fahndung nach “mindestens” einem Täter.

Was ist über die Opfer bekannt?

Die Verletzten kamen nach der Attacke ins Krankenhaus. Am Abend hieß es: “Drei der Opfer sind schwer verletzt, ein Opfer lebensgefährlich.” Darin änderte sich auch bis Mittwochvormittag nichts. Drei der Verletzten seien notoperiert worden. Die Opfer konnten nach Angaben der Staatsanwaltschaft Duisburg noch keine Aussagen machen. Bei ihnen handelt es sich den Angaben zufolge um vier Männer im Alter von 21, 24, 24 und 32 Jahren, allesamt deutsche Staatsangehörige. Andere Besucher des Fitnessstudios seien von Seelsorgern betreut worden. Augenzeugen berichteten laut Westdeutschem Rundfunk (WDR) von Opfern mit Stichwunden und Menschen, die panisch aus dem Gebäude flüchteten.

Wer ist der Täter?

Dazu war viele Stunden nach der Tat so gut wie nichts bekannt. Die Behörden sagten nicht einmal, nach wie vielen Personen sie fahndeten. “Wir können aktuell noch keine seriöse Täterbeschreibung rausgeben. Derzeit finden noch einige Zeugenbefragungen statt”, teilten die Beamten rund fünf Stunden nach der Tat mit.

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Am Mittwochvormittag lichtete sich das Dunkel etwas – die Ermittler gingen von einem männlichen Einzeltäter aus, sagte ein Sprecher der Polizei, die eine vorläufige Personenbeschreibung veröffentlichte:

etwa 30 Jahre altcirca 1,80 Meter groß”südländisches Erscheinungsbild”normale Staturschwarzer, langer VollbartKleidung: dunkler Pullover, dunkle Hose, schwarze Kappe

Ob auch Videoaufnahmen aus dem Inneren des Fitnessstudios vorliegen, die möglicherweise für eine Öffentlichkeitsfahndung genutzt werden könnten, konnte eine Sprecherin der Polizei Essen auf stern-Anfrage am Mittwochvormittag nicht sagen.

In das Fitnessstudio hinein kommen Kunden mit einer Chipkarte über ein Drehkreuz. Ob der oder die Täter das Drehkreuz übersprangen oder mit einer Karte Einlass bekamen, ist den Ermittlern noch nicht bekannt.

Wie laufen Fahndung und Ermittlungen?

Die Duisburger Staatsanwalt leitete eine Ermittlungsverfahren fahren ein. Der genaue Tatvorwurf stehe noch nicht fest, sagte die Sprecherin der Polizei. Die Polizei setzte wie bei solchen Großlagen üblich eine Besondere Aufbauorganisation ein, in der die Ermittlungen organisiert werden.

Ermittler befragten in den Stunden nach der Tat zahlreiche Zeugen. Beamte der Spurensicherung in Schutzanzügen waren noch in der Nacht und am folgenden Morgen in dem mehrstöckigen Gebäude in der Duisburger Altstadt vor Ort. Es gebe eine “große Spurenlage”, sagte die Sprecherin. Das Ziel der Ermittler: Den Tatablauf möglichst exakt zu rekonstruieren. Die Polizei erklärte, sie ermittle mit “Hochdruck” in dem Fall. Reporter berichteten, dass auch am Mittwoch eine erhöhte Präsenz der Polizei in der Ruhrgebietsstadt bemerkbar war. Auch ein Hubschrauber war nach der Tat im Einsatz, laut WDR bezogen zwischenzeitlich auch Scharfschützen Stellung.

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Dass sich Täter und mindestens eines der Opfer kannten, wie der “Spiegel” berichtete, bestätigte die Polizei nicht. “Wir ermitteln weiterhin in alle Richtungen”, sagte die Polizeisprecherin dem stern. Auch eine Amoktat mit Zufallsopfern könne weiterhin nicht ausgeschlossen werden. “Wir haben eine große Dynamik in dem Fall”, betonte die Beamtin.

Auch zur Tatwaffe konnte die Polizei noch keine konkreteren Angaben machen. “Wir gehen von einer Hieb- oder Stichwaffe aus”, hieß es.

Die Ermittler suchen weitere Zeugen der Tat und hat ein Hinweisportal im Internet freigeschaltet, auch für den Upload von Foto- oder Videodateien. Hinweise nimmt auch jede Polizeidienststelle entgegen.

Wie sind die Reaktionen auf die Tat?

“Wir bedauern den Vorfall in unserem Club in Duisburg sehr und hoffen, dass die Opfer schnell wieder gesund werden”, schrieb John Reed Fitness auf Anfrage der Nachrichtenagentur DPA. “Die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitglieder sowie unserer Mitarbeiter stehen für uns an erster Stelle. Unser Ziel ist es, dass sie sich in unseren Studios sicher und gut aufgehoben fühlen.”  Man unterstütze die polizeilichen Ermittlungen an allen möglichen Stellen.

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, die einen Wahlkreis in Duisburg vertritt, zeigte sich bestürzt über die Attacke. “Schrecklich”, schrieb die SPD-Politikerin bei Twitter. “Meine Gedanken sind bei den Verletzten. Ich hoffe, dass die Einsatzkräfte die bedrohliche Lage bald aufklären können.”

Quellen: Auskunft Polizei Essen, Pressemitteilung Polizei Essen, Twitter-Kanal Polizei Essen, Westdeutscher Rundfunk“Spiegel”, Bärbel Bas bei Twitter, Nachrichtenagenturen DPA und AFP

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