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Podcast “Ukraine – die Lage”: Militärexperte Mölling: Die Ukraine wäre gut in der Nato aufgehoben

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Sicherheitsexperte Christian Mölling argumentiert für den langfristigen Beitritt der Ukraine in die Nato. Die Sicherheitsgarantien für das Land müssten langfristig sein. “Aufrüstung ist Teil des Ganzen”, sagt Mölling – aber auch nukleare Abschreckung würde eine Rolle spielen.

Sicherheitsexperte Christian Mölling argumentiert im stern-Podcast “Ukraine – die Lage” für den langfristigen Beitritt der Ukraine in die Nato. Die Sicherheitsgarantien für die Ukraine müssten langfristig sein. “Aufrüstung ist Teil des Ganzen”, sagt Mölling, aber auch nukleare Abschreckung würde eine Rolle spielen. Diese könne man von den europäischen Staaten nur als Teil der Nato bekommen. Wenn das Land diesen Beistand durch die Nato nicht hätte, würde es anfangen, selbst Atomwaffen herzustellen. “Dazu dürfte die Ukraine Grundkenntnisse haben”, meint der Militärexperte.

Die westlichen Partner wären dann in einem Dilemma: Es gäbe das Risiko eines weiteren Staats mit Atomwaffen. Sie könnten aber schlecht sagen, dass es “eine blöde Idee” ist, weil sie die Ukraine gegen Russland unterstützt haben und weiter unterstützen würden.PAID Deitelhoff Interview 14.33

Argumente für Nato-Beitritt der Ukraine

Als weiteres Argument für den Beitritt nennt Mölling ein ökonomisches. Der Wiederaufbau müsste über Darlehen finanziert werden, deren Zinsen das Risiko der erneuten Zerstörung darstellen. Das heißt: Ist das Risiko eines erneuten Krieges größer, wird der Wiederaufbau teurer. Mölling meint, es gebe “kommunizierende Röhren zwischen Aufwendungen im militärischen und ökonomischen Bereich.”

Er sieht eine Gefahr darin, die Ukraine erst der Europäischen Union beitreten zu lassen, bevor sie Teil der Nato ist. “Die Europäische Union hat auch eine Beistandsklausel.” Russland würde diese wohl testen, wenn die Ukraine Mitglied wird. Die EU aber wird der Ukraine nicht ausreichend beistehen können, auch sie verlässt sich auf die Nato. “Der Beitritt in die Nato ist auch ein Schutz für den Beitritt in die EU”, sagt Mölling.

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